Kommunale Unternehmen

Zuverlässige Dienstleister vor Ort

Kommunale Unternehmen bilden das Rückgrat moderner Wirtschaftsstandorte. Unverzichtbar sind ihre Dienstleistungen für das Gemeinwohl und das Funktionieren der regionalen Wirtschaft. Ihre Tätigkeitsfelder sind vielfältig, ebenso ihre Rechts- und Organisationsformen, die in der Regel ein flexibles und leistungsfähiges Rechnungswesen fordern.

Die ersten kommunalen Unternehmen entstanden vor mehr als 100 Jahren. Zunächst zuständig für die Versorgung der Städte und Regionen mit Energie und frischem Wasser sowie für die Entsorgung von Abwasser und Müll, kamen später immer mehr Aufgaben hinzu: Nahverkehr, Bäder, Krankenhäuser, Pflegeheime, Straßenunterhaltung, Friedhofspflege. Zwischen 2000 und 2011 stieg die Zahl kommunaler Unternehmen laut Statistischem Bundesamt um 23 Prozent auf 13.400, der Umsatz im gleichen Zeitraum von 130 Mrd. Euro auf 270 Mrd. Euro. Neben der Effizienzsteigerung können Kommunen durch die verstärkte Auslagerung defizitäre Zweige wie den Nahverkehr durch wirtschaftlich erfolgreiche Teilbetriebe subventionieren.

Vielfältige Aktivitäten

Vielfältig sind auch die Rechts- und Organisationsformen der kommunalen Unternehmen: Sie reichen von öffentlich-rechtlichen Rechtsformen eines Regie- oder eines Eigenbetriebs, der ab einer bestimmten Größe zu einer Anstalt des öffentlichen Rechts werden kann (AöR), bis zu privatrechtlichen Rechtsformen einer GmbH, gGmbH oder AG. „Gut die Hälfte unserer Mitgliedsunternehmen sind als GmbHs organisiert“, sagt Carsten Wagner, Pressesprecher des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU). Tendenz steigend.

Besonderes Spannungsfeld

Allen gemeinsam ist das Wirtschaftlichkeitsprinzip: Kommunale Unternehmen müssen ihre Kosten selbst erwirtschaften wie auch das Geld für notwendige Investitionen. „Im Energiebereich etwa sind wir ein wichtiger Partner bei der Umsetzung der Energiewende, das erfordert Investitionen in erneuerbare Energien“, erklärt Carsten Wagner vom VKU. Wegen der öffentlichen Zweckbindung ist Gewinn nicht das vorrangige Ziel. Kommunale Unternehmen sind gehalten, ihre öffentlichen Dienstleistungen zu fairen Preisen anzubieten, weil die Städte als größter Kunde, Eigentümer oder Gesellschafter die Belastungen für den Bürger, etwa bei Gebühren, möglichst gering halten wollen. Daraus entsteht ein besonderes
Spannungsfeld.  


Eigenbetriebe, GmbHs, gGmbHs und AGs benötigen daher einen Wirtschaftsplan, einen Jahresabschluss und eine flexible und transparente Kosten- und Leistungsrechnung, auch um gegenüber ihren Kontrollorganen, Verwaltungs-oder Aufsichtsräten, jederzeit Rechenschaft ablegen zu können. Schließlich arbeiten sie mit öffentlichen Geldern. Eine besondere Herausforderung dabei ist die Besteuerung: Körperschaft- und Umsatzsteuer werden in jedem Fall für die Aktivitäten der kommunalen Unternehmen in Privatrechtsform fällig. Bei öffentlich-rechtlichen Unternehmen ist das von der Tätigkeit abhängig.

Unterschiedliche Besteuerung

Das Beispiel des EUV Stadtbetriebs Castrop-Rauxel zeigt wie kompliziert das sein kann: Die Anstalt öffentlichen Rechts vereinigt unter ihrem Dach elf Teilbetriebe, darunter die über Gebühren finanzierte Stadtentwässerung, Straßenreinigung, Müllabfuhr oder Wochenmärkte, aber auch gewerbliche wie Photovoltaik- und Solaranlagen oder die Kirmesorganisation. „Das muss man sehr unterschiedlich abbilden, das kann nicht jede Business-Software“, sagt Nicole Thomas, Controllerin der EUV. Und HANSALOG MEGA-Berater Reinhard Herrmann erläutert: „Die unterschiedlich besteuerten Bereiche müssen zerlegt und in getrennten Abrechnungskreisläufen geführt und, wenn erforderlich, auch unterschiedlich bilanziert werden.“

Vermögen verwalten

Darüber hinaus erfasst MegaPlus®/Rechnungswesen über Schnittstellen Detailinformationen aus branchenspezifischen Vorsystemen, mit denen zum Beispiel Gebühren erhoben oder Einsätze geplant werden. Das schafft Transparenz für die Liquiditätsplanung, Kosten- und Ergebnisrechnung. Pflicht für kommunale Unternehmen ist zudem eine zuverlässige Anlagenbuchhaltung. Die Castroper Stadtbetriebe etwa nutzen die MegaPlus®/Anlagenbuchhaltung, um ihre Kanäle und Schächte zu verwalten. „Wenn ein Kanal neu aufgenommen wird, müssen wir die Vermögensdaten in der Anlagenbuchhaltung nachvollziehen können“, sagt Nicole Thomas.

Effektives Controlling

Bei Neubau oder Sanierung von Kanälen, Straßen oder Energieanlagen, also für längerfristige Projekte, ist das Modul Auftrags- und Projektabrechnung als Teil der MegaPlus®/Kostenrechnung ein wichtiges Steuerungsinstrument. Damit lassen sich Projekte kontrollieren und bewerten. Ebenso sind Planungs- und Analyseinstrumente wie das neu entwickelte Management-Informationssystem von großer Relevanz für kommunale Unternehmen, die aufgrund leerer Stadtkassen oft spitz rechnen und genau planen müssen. Überdies profitieren Kommunalbetriebe von den komfortablen  Auswertungsmöglichkeiten in MegaPlus®, den Ad-Hoc Analysen und dem EXS-basierten Reporting.


Für größere Stadtbetriebe, die umfangreiche Bauakten, Verträge und vieles mehr vorhalten müssen, sind auch professionelle Archivierungssysteme – wie das des DMS-Partners windream GmbH – ein wichtiges Thema.