Verlagswesen

unter Druck

Totgesagte leben länger. Das gilt auch für die Druck- und Verlags­branche, wo gedruckte, analoge Medien über viele Jahre erfolgreiche Geschäfts­grund­lage für Buch-, Musik-, Zeitungs- und Zeit­schriften­verlage waren. Die neuen Medien bieten aber auch neue Chancen für die Branche.

Aktuell gehören nach Zahlen des Bundesverbandes Druck und Medien rund 9.700 vor­wiegend mittel­stän­dische Betriebe zur deutschen Druck­industrie. Knapp 155.000 Mitarbeiter erwirt­schafteten 2011 über 20,7 Milliarden Euro Umsatz, einen Groß­teil davon in Medien­vor­stufe und Herstellung als Dienst­leister für Verlage.

Leben von der Werbung

Das Verlagswesen in Deutschland hat eine in etwa ver­gleich­bare Struktur und Größen­ordnung: Etwas mehr Beschäftigte – 192.600 laut Daten des Statistischen Bundes­amtes – und ein größerer Branchen­umsatz (2009: 29,2 Milliarden Euro) verteilt sich auf weniger Unter­nehmen (knapp 6.800). Gemeinsam ist Druck- wie Verlags­wesen eine große Ab­hängig­keit von analogen, gedruckten Medien, aber auch von der Werbung: Beide Branchen generieren knapp zwei Drittel ihrer Erlöse durch Werbung. Und genau in diesem Kern­geschäft ist ihnen innerhalb von zehn Jahren mit Nach­richten­portalen und Such­maschinen wie Google eine mächtige Konkurrenz erwachsen.

Aber auch auf der Leser­seite geraten vor allem Zeitungen und Zeit­schriften, die mit 8,5 Milliarden bzw. 7 Milliarden Euro den Löwen­anteil des Branchen­umsatzes im Verlags­wesen beisteuern, gehörig unter Druck: Gehörte es früher zum guten Ton, mit dem ersten Haus­stand auch eine Tages­zeitung zu abonnieren, klickt der Nach­wuchs heute eher die kostenlosen Online-Angebote oder nutzt gleich Dienste wie Twitter & Co.
Nicht zuletzt das rasante Tempo im mobilen Internet – Stichwort: Applikationen (Apps) – übt Druck auf die Branche aus, ihre Geschäfts­modelle weiter­zu­entwickeln.

Wandel zu digitalen Medienhäusern

Vor diesem Hintergrund entwickeln sich Verlage immer mehr zu Medien­häusern. Weil Erlös­ein­brüche bei Werbung und Vertrieb sich mittel­fristig nicht allein durch Wachstum bei Klein- und Stellen­anzeigen kom­pensieren lassen, sehen Branchen­kenner ein Ende der Gratis-Kultur und kosten­pflichtige Inhalte im Internet voraus. Mit Hoch­druck arbeiten deshalb etliche Verlage inzwischen an neuen Kooperations- und Verkaufs­modellen: Der exklusive Zugang von Abonnenten zu Daten­bank-Archiven und Online-Services ist da ein Beispiel, ein anderes die Entwicklung spezieller Apps für elek­tro­nische Lese­geräte à la Kindle oder iPad. Damit der Kunde aber auch bereit ist, dafür Geld aus­zu­geben, müssen kosten­pflichtige Inhalte wirklich un­ver­wech­sel­bar, un­mittel­bar nutzbar und leicht zu bezahlen sein.

Auch der Verband Deutscher Zeit­schriften­verleger schätzt die Di­gi­ta­li­sie­rung als Wachstums­motor: Nach seiner Prognose sollen 2013 schon mehr als elf Prozent der Umsätze im Verlags­wesen auf Online- und internet­basierte Geschäfte entfallen. Im Jahr 2009 lag deren Anteil bei rund acht Prozent.

Ohne Kostenrechnung keine Zukunft

Die großen Herausforderungen der Branche fordern von den Unter­nehmen zukunfts­weisende Entscheidungen und Fein-Tuning an vielen betrieblichen Stell­schrauben. Ohne aus­sage­kräftige Kosten­rechnung, deren detaillierte und transparente Auswertungen es Geschäfts­führungen erlauben, verschiedene Szenarien durch­zu­spielen, steuern viele Druck- und Verlags­häuser in eine unsichere Zukunft. Einem leistungs­fähigen Rechnungs­wesen, das sich zudem individuell an Schnitt­stellen der teil­weise sehr hetero­genen Branchen­lösungen in Druck, Vertrieb, Marketing, Abonnement- oder Anzeigen­verwaltung anpasst, kommt hier eine zentrale Bedeutung zu.

MegaPlus® zeichnet sich bekanntlich nicht nur durch hohe Integrations­fähigkeit an Vor­systeme aus, sondern auch durch moderne und leistungs­fähige Reporting- und Controlling­lösungen. So ist gewährleistet, dass Geschäfts­prozesse bis ins Detail „verstanden“ und optimal auf den dynamischen Wandel innerhalb der Branche abgestimmt werden.

Personalentwicklung ist Top-Thema

Ein weiterer Vorteil von MegaPlus® ist sein modularer Aufbau:
So unterstützt etwa die elektronische Personal­akte die Personal­entwicklung in den Verlagen, nach einer aktuellen Umfrage des Branchen­verbandes VDZ eines der vier wichtigsten Themen der Branche. Auch die Personal­kosten­hoch­rechnung ist hier ein Thema, wenden die Verlage doch knapp 7 Milliarden Euro jährlich (28,8 %) allein für Löhne und Gehälter auf.